Veranstaltungen
Das Gnocchifest
von Grotti, das mittlerweile zum 17. Mal stattgefunden hat,
war auch dieses Jahr wieder eines der meist erwarteten kulinarischen
Ereignisse unserer Gegend und erzielte viel Erfolg und Zustimmung,
mittlerweile auch auf regionaler Ebene.
Das alte Rezept, das seit Jahrhunderten unverändert ist
und von den weisen Händen der Hausfrauen von Grotti umgesetzt
wird, basiert auf dem Zusammenspiel der Kartoffel, eine Armenspeise,
und der entweder traditionellen Zutat Hammelfleischsauce oder
des raffinierteren Trüffels. Die Festorganisation, die
vom Kartoffelkochen, über die Saucenzubereitung, bis
zur Gestaltung der Piazza und der musikalischen Begleitung
durch ein spektakuläres Orchester reicht, ist das Ergebnis
der Zusammenarbeit aller. Die Einheit ist der Kernpunkt dieser
Veranstaltung. Eine Woche lang, der Zeitraum, der für
eine gute Vorbereitung und Organisation erforderlich ist,
spürt man die Feststimmung in und um Grotti.
17. Januar: Das Fest des Hlg. Antonius Abate. Die ihm gewidmete
Kirche befindet sich auf der Hauptstrasse, wo auch die Statue
des Neuen Hlg. Antonius steht (der so von der Bevölkerung
genannt wird). Die Statue des Alten Hlg. Antonius befindet
sich in der Pfarrkirche. Am Montag vor dem Fest, wird der
Neue Hlg. Antonius in die Kirche gebracht und dort aufgestellt.
Eine Woche lang werden Fürbitten gelesen und der Rosenkranz
gebetet, begleitet von einem typischen Gesang Grottis, der
dem Heiligen gewidmet ist. Am Tag des Festes findet nach der
Heiligen Messe eine Prozession statt, die mit der Rückstellung
der Statue in die Kirche abschliesst.
Erster Sonntag im September: Das Fest des Heiligen Vittorino.
Dieses Fest wurde aus Arbeitsgründen verschoben. Vor
ca. 20 Jahren, teilte sich die Bevölkerung in zwei Lager:
eines, das das Fest für den 5. September wünschte
und das andere, das das Fest für den ersten Sonntag im
September bevorzugte. Nach einer Woche von Streitereien gewann
das zweite Lager. Auch dieses Fest ist von einem Dreifaltigkeitsgottesdienst
und einer Prozession durch die Strassen des Dorfes geprägt.
Zweiter Sonntag im September: Madonna dei Balzi. Der Name
“Balzi” wurde von den Einwohnern in Anspielung
auf die Legende verliehen. Das Fest fällt mit dem 8.
September zusammen, der Geburtstag der Madonna. Das Fest ist
sehr eigentümlich: frühmorgens verlässt man
Grotti entlang einer kleinen Bergstrasse, die an den Ruinen
der alten Stadt vorbeiführt. Man geht auf eine kleine
Wahlfahrtskapelle zu , die sich in einer Grotte befindet,
wo die Statue der unbefleckten Empfängnis aufgestellt
ist. Dies alles befindet sich in einem Waldstück, das
unter den Römern augrund der Präsenz eines Orakels
als heilig betrachtet wurde. Dieser Kult ist also nichts anderes
als die christliche Adaptation einer heidnischen Überlieferung.
Nach dem vorgeschriebenen Ablauf des Rituals geht es auf dem
gleichen Weg wieder zurück nach Grotti, wo eine Prozession
durch die Strassen des Dorfes stattfindet. Bis zum Jahre 1995
wurde ein ausschliesslich von Frauenhand getragener Banner
mit dem Bild der Jungfrau für die Prozession eingesetzt.
Das Jahr 1996 stellte eine Wende dar, denn neben dem Banner
trägt man nun auch eine Statue der Madonna von Lourdes,
die bis dahin jahrelang in einer Urne aufbewahrt und niemals
herausgeholt wurde.
Erster Sonntag im Oktober: Madonna del Rosario. Dieses Fest
beschließt das Jahr. In der Nähe des Friedhofs
steht eine kleine Kirche, die umgangssprachlich Kirche der
“Madonna della Rocia” genannt wird - aufgrund
des Ortes, wo die Kirche sich befindet. Die Kirche wurde vor
ungefähr zwölf Jahren restauriert und dank der gewaltigen
Arbeit konnte eine Freske aus unbekannter Epoche erhalten
werden, die vermutlich die Madonna darstellt.
ÜBERLIEFERTES
Die älteste und wahrscheinlich auch schönste Tradition
ist jene der Pasquarella. Zwischen Neujahr und dem 6. Januar,
bilden sich zwei Männergruppen, die sich aufmachen, um
vor jedem Haus in Grotti zu singen. Es handelt sich dabei
um zwei Lieder: eines zu Neujahr, indem es um die Läuterung
und das Leiden der Anwesenden geht und ein zweites am 6. Januar,
das die Geburt Jesus und die Ankunft der Heiligen drei Könige
besingt. Jede Familie in Grotti überreicht den Sängern
Süßspeisen, Likör, Wein und Geld.
Eine weitere Tradition von Grotti sind die Feuerwerke, insbesondere
der Tanz von Pantasima.
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