Geschichtliches
roberto@grotti.eu

Geschichtliches

Das wichtigste Zeitzeugnis unserer Vergangneheit stellen die Ruinen dar, die von unseren Einwohnern familiär “Trümmer von Grotti” genannt werden.
Ihr Ursprung lässt sich nicht genau zurückverfolgen, da es keine Hinweise auf die Gründungsepoche dieser Siedlung gibt. Die einzigen indirekten Hinweise auf die Geschichte Grottis findet man in den historischen Abhandlungen oder Erzählungen, die von dem Gebiet um Cicolano berichten. Diese Quellen erwähnen die Burg ab dem 15. Jahrhundert.
Eine frühere Erwähnung findet sich in der geschichtlichen Abhandlung des Doktor Marchesi, demnach die Burg von Grotti eines der Gebiete war, die der Bischof d'Amiterno S. Vittorino christianisiert hatte. Dieser Bischof lebte vermutlich während der Herrschaft des Domiziano dei Vespasiani von Rieti (ungefähr 96 nach Christus) und starb als Märtyrer in der Nähe von Cotilia.
Vom 4. Jahrhundert geht es direkt in das 15. Jahrhundert: die Geschichte berichtet von einer Plünderung der Burg Grottis während des Vorstosses von Ludwig Köning von Bayern im Jahre 1338. Der Abhandlung Doktor Marchesis zufolge war Grotti einige Jahre später, zur Zeit als sich Luigi, der König von Ungarn, im Reich von Neapel niederließ, das Zentrum von Kämpfen mit umliegenden Burgen.
Marchesi spricht erneut von einer geschichtlichen Erwähnung Grottis im 17. Jahrhundert, jene Epoche, in der der Vorstoss des französischen Heers unter dem Befehl von Karl VIII stattfand. Es wird von 200 Franzosen gesprochen, die sich in der Abtei des Hlg. Salvatores bereitmachten, um die Burg von Grotti anzugreifen; ihr Versuch wurde jedoch von den Einwohnern Grottis vereitelt und sie wurden in die Flucht geschlagen. Viele Soldaten fielen und andere ertranken im Saltofluss.
Die alte Burg erhebt sich auf einem felsigen Abhang und verläuft entlang eines einzigen Weges von Osten nach Westen.
Die Jungfrauengrotte befindet sich im Zentrum der Ansiedlung. Es ist eine Höhle im Inneren der felsigen Wand, die ca. 5 Meter höher als die anderen Räume liegt und durch eine heute noch zum Teil sichtbaren, mit Zinnen versehenen Mauer verschlossen ist. Das Hauptmerkmal dieser Grotte ist die schwere Zugänglichkeit, Tatsache die vermuten lässt, dass es sich um einen Ort der Verteidigung handelte. Diese Vermutung wird durch den Fund einiger Steinbrocken, die einen starken Verteidigungscharakter aufweisen, verstärkt. Der Name an sich weist auf einen Ort des Zurückzugs hin. Man betritt die Grotte über die am Felsen angebrachten Treppen und die Jungfrauen des Ortes beschützen im Falle von Gefahr. Auf der Ostseite des Felsens, in einer eher schwer zugänglichen, zwischen zwei Türmen befindlichen Nische, vermutet man den einstigen Wachposten.
Der höher gelegene Turm, befindet sich auf dem höchsten Punkt des Abhangs. Der untere kreisförmige Turm, der an einem felsigen Ausläufer angebracht ist, ist ein einziger Teil, der gemeinsam mit der Ost- und der Westseite der Mauer dazu dient, den einzigen Zugangsweg zu besichern.
Darüber hinaus findet man die ehemaligen Wohnräume, die bemerkenswert sind. Sie befinden sich an beiden Seiten des Zugangsweges auf einem steilen Abhang und benützen die Grotten des darüberliegenden Abhangs als Mauern oder auch als Dach. Der weitläufigste Raum ist jener unter der Jungfrauengrotte, der sich ihrer an der Grundlinie seiner Wand bedient.
Die alte Kirche des Hlg. Vittorino befindet sich ausserhalb der Mauern, etwas weiter unten am Felsen. Es handelt sich hierbei um ein eher grosses Gebäude, das aus einem fast quadratischen Hauptraum besteht und von dem aus man in einen kleineren Raum gelangt, der an eine Altarnische erinnert. Man weiss, dass die Kirche aus einer Epoche nach der Burgerrichtung datiert, zu einem Zeitpunkt, als man schon ausserhalb der Mauern baute. Dies bezeugen auch die Überreste der Wohnräume, die man findet, wenn man dem Weg in Richtung des Brunnens, die als “speiende Quellen” bezeichnet werden, begeht. Bis zu Jahrhundertbeginn diente dieser Ort auch als Begräbnisplatz.
Ponzano
Es gibt weitere Orte, die die Vergangenheit Grottis dokumentieren, wie zum Beispiel die Hochebene von Ponzano, die als Getreidespeicher der Burg diente.
Bedeutenswert sind auch die Ruinen der S. Angelo Kirche, einzig verbleibendes Zeugnis des Ortes, der sich auf der Hochebene emporragte sowie die Tonkammern, die auf eine “eneo-appeninische” Zivilisation in der Nähe des Gehöfts von Carosello hinweisen.
Ein geheimnisvoller Ort sind die Konstantinhöhlen, die der Tourismusführer “La Sabina nel tempo” als römisches Aquädukt ausweist. Was diese Höhlen faszinierend macht, ist ihre nur teilweise Zugänglichkeit. Viele Jahre lang widmeten sich die Einwohner von Grotti der Suche eines vermutlichen Schatzes und bedienten sich hiezu auch spiritueller Sitzungen. Die Höhlenbesuche sollen mit einer unglücklich verlaufenenen Sitzung, während dieser das Medium nur schwer wieder zu sich kam, ihr Ende gefunden haben. Das Rätsel ist jedoch geblieben.
Ungefähr im 19. Jahrhundert hatten sich um die Burg herum drei Siedlungskerne entwickelt: Grotti am Fusse der Burg, Casette in einer Entfernung von ca. 4 Kilometern in Richtung Rieti und Ville Grotti, ungefähr in ein Kilometer Entfernung, in Richtung des Saltofluss aufwärts. Grotti und Ville Grotti bilden gemeinsam eine Einheit. Man nimmt an, dass diese beiden neuen Orte aus ihrer für die landbebauenden Ansässigen bequemen Lage entstanden sind.
Von den Grotten in die Ebene auslaufend, jenseits des Saltoflusses, befand sich einer der Gabellapässe des Cittaducaledistrikts. Der Name der Zone (La Gabelletta oder Doganella) weist auf die Zollfunktion dieses Gebietes hin. Dies unterstreicht die strategische Wichtigkeit Grottis, das einerseits an der Grenze zum pontifischen Staat und andereseits unter dem Reich von Neapel an der stets befahrenen Strasse, die Rieti mit den Cicolanohügeln verbindet, lag.
Die Ebene war von Nebel überzogen, der aus saurem von Rieti kam und der Boden war eher sandig. Trotzdem wurde er durch den Anbau von Ulmen, Mais, Hanf, und Weinreben, die großzügig Trauben produzierten, genutzt. Die Weine waren von eher minderer Qualität, vor allem im Vergleich zu jenen der Küste. Die Landwirtschaftsprodukte sind heute noch dieselben, auch wenn sich die Situation sehr verändert hat. Durch den Bau eines Deichs in den 30er Jahren, bleibt die Ebene nebelfrei und die Sümpfe wurden durch fruchtbare Felder ersetzt. In dieser Zeit fand die massivste Entwicklung von Grotti und Ville Grotti statt.






Photo 
Links 
Sagra 2007
PalcoAiGiovani